500 Jahre Freistaat Drei Bünde – Buch «Atlas zur Geschichte Graubündens 1524 – 2024»

Nach intensiver, vierjähriger Arbeit von mehr als 50 Forschenden, liegt er pünktlich zum 500. Jahrestag der Gründung des Freistaats der Drei Bünde vor: Der «Atlas zur Geschichte Graubündens 1524–2024», herausgegeben vom Institut für Kulturforschung Graubünden in enger Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Graubünden. Entstanden ist ein reich illustriertes und kompaktes Nachschlagewerk, das einen vielschichtigen Zugang zur Geschichte des Kantons bietet.

Als zentraler und nachhaltiger Beitrag zum Jubiläum «500 Jahre Freistaat der Drei Bünde» beleuchtet der in allen drei Kantonssprachen erhältliche Atlas 50 Themen aus den Bereichen Bevölkerung, Umwelt, Wirtschaft, Politik und Kultur. Alle 50 Themen wurden von Forschenden erarbeitet, die spezifische Expertise aus ihrer aktuellen Forschungstätigkeit einbrachten. Dank dieser Zusammenarbeit hat sich das gebündelte Wissen um ein Vielfaches multipliziert. Ein Projektausschuss und eine Kommission mit Fachpersonen aus den Gebieten Geschichte, Geografie und Statistik begleitete das Projekt von der Themensetzung bis zur Gestaltung der Karten und Grafiken.

Drei Kantonssprachen und 300 visuelle Darstellungen
Eine historische Publikation von den Visualisierungen her zu denken war der herausfordernde und gleichzeitig innovative Ansatz des Projekts. Ein Grafikteam erarbeitete rund 300 Karten, Diagramme und Infografiken. Jedes der 50 Themen wird anhand von Karten und Grafiken über den gesamten Zeitraum der 500 Jahre seit der Gründung des Freistaats bis in die Gegenwart dargestellt. Texte und Abbildungen kommentieren diese Visualisierungen und setzen sie zueinander in Bezug. Vielerlei Verweise erlauben es, themenübergreifende Verbindungen und Abhängigkeiten zu erkennen und den Atlas auf verschiedenen Pfaden zu durchforsten.

Dass dieses Grundlagenwerk in allen drei Kantonssprachen erscheinen konnte, ist dem gemeinsamen Einsatz des Instituts für Kulturforschung Graubünden, den Übersetzungsteams der Standeskanzlei Graubünden und den Sprachorganisationen Lia Rumantscha und Pro Grigioni Italiano zu verdanken.

Vernissage am 20. September 2024 im Theater Chur gefeiert
Nach der Begrüssung durch Dr. Cordula Seger, Leiterin des Instituts für Kulturforschung, betonte Dr. Simon Teuscher, Professor am Historischen Seminar der Universität Zürich, die Bedeutung des Atlas aus wissenschaftlicher Sicht. Die Projektleiterin Dr. Karin Fuchs, Staatsarchivar Reto Weiss und Projektforschende gaben einen Einblick ins Werk in deutscher, italienischer und romanischer Sprache. Der Höhepunkt des Abends war die Übergabe aller drei Sprachausgaben an den Regierungspräsidenten des Kantons Graubünden, Dr. Jon Domenic Parolini als Vertreter aller Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons. Moderiert wurde die Veranstaltung von Claudio Spescha, die Kinder und Jugendlichen der Stimmwerkbande bereicherten die Veranstaltung mit fröhlichem Gesang.

Der «Atlas zur Geschichte Graubündens 1524–2024» richtet sich an ein breites Zielpublikum. Er spricht Allgemeininteressierte, Schülerinnen und Schüler, Studierende und Forschende an und ermöglicht den Zugang von der älteren bis zur jüngsten Vergangenheit auf einen Blick. Das Werk erscheint als klassischer Atlas in gedruckter Form im Buchhandel. Zusätzlich sind die einzelnen Themen mit den Datengrundlagen auf www.kulturforschung.ch/atlasgr elektronisch publiziert.