Jubiläumsanlass im Rahmen von 500 Jahre GR, Lantsch, 21. September 2024. Foto: Mattias Nutt

500 Jahre Freistaat Drei Bünde – Drei Bünde besiegeln vor 500 Jahren ihren Zusammenschluss

Heute vor 500 Jahren, am 23. September 1524, schlossen sich die drei Bünde, der Graue Bund, der Gotteshausbund und der Zehngerichtebund, zum Freistaat der Drei Bünde zusammen und besiegelten den Bundsbrief. Aus diesem Zusammenschluss ist im Verlauf der Zeit der Kanton Graubünden entstanden. Neben zahlreichen Aktivitäten für die Bündner Bevölkerung feiert die Regierung dieses historische Ereignis mit Gästen aus dem In- und Ausland.

Am 23. September 1524 schlossen sich drei Bünde zusammen, bildeten von da an ein eigenständiges staatliches Gebilde und legten den Grundstein für den heutigen Kanton Graubünden. Bezeugt wird das Ereignis durch den Bundsbrief. Dabei handelt es sich um eine Urkunde, an der die Siegel der Drei Bünde sowie diejenigen des Herren von Rhäzüns und des Abtes von Disentis hängen. Der Bischof von Chur kam später noch dazu. Die Urkunde wird heute im Staatsarchiv Graubünden aufbewahrt. Die wichtigste Bestimmung sieht vor, dass kein Bund ohne das Einverständnis der anderen einen Krieg beginnt. Weiter garantiert der Bundsbrief gegenseitige Hilfe und Beistand, den Schutz der Strassen und den freien Handel. Die wichtigsten Einheiten in den Drei Bünden sind die Gerichtsgemeinden mit eigener Gerichtsbarkeit. Bei Streitigkeiten sind Verfahren zur Schlichtung vorgesehen. Dies alles wird ohne zeitliche Befristung «auf ewig» vereinbart.

Schon seit langem war Graubünden als zugewandter Ort mit der Eidgenossenschaft verbunden. 1799 wurde der Freistaat zwangsweise in die helvetische Republik integriert und ab dem 10. März 1803 gehört Graubünden als Kanton zur Schweiz. Die Schweiz war damals noch ein Staatenbund mit grossen Kompetenzen für die Kantone. Eine selbständige Aussenpolitik war jedoch nicht mehr möglich.

Die Regierung feiert mit Gästen

An zahlreichen Veranstaltungen wird im Jubiläumsjahr 2024 die Geschichte des Kantons Graubünden sichtbar und erlebbar gemacht. Neben Projekten und Aktivitäten in allen Sprachregionen hat die Regierung des Kantons Graubünden am Samstag, 21. September 2024, den Bundesrat, Gäste aus dem benachbarten Ausland, aus den Nachbarskantonen sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bündner Institutionen zum Jubiläumsanlass nach Lantsch/Lenz eingeladen.

Nach der Begrüssung durch Regierungspräsident Jon Domenic Parolini richtete Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider das Wort an Regierung und Gäste. Im Anschluss wurden die Gäste durch Origen-Intendant Giovanni Netzer in das Freilichtspiel «1524» eingeführt und durften dessen Uraufführung auf der Hochebene vor spektakulärer Kulisse geniessen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Apéro riche, kreiert von Spitzenkoch Hansjörg Ladurner und serviert von Hotel-Kommunikationsfachpersonen in Ausbildung an der EHL Hotelfachschule Passugg.

Freilichtspiel «1524»

Origens Freilichtspiel erzählt von der Gründung des Freistaats zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Das Land und das Leben der Menschen sind dem Machtstreben einzelner «Grosser Hansen» ausgesetzt. Ein Erzähler, angelehnt an die historische Figur des Gian Travers, führt durchs Spiel und deutet die Zeit. Er erinnert sich tagebuchartig an Ereignisse aus seinem Leben, die auf der Bühne Gestalt annehmen. Auf der Bühne wirkt ein grosses Ensemble, das aus Amateuren und Profis besteht. Die Darstellenden setzen sich im bewegten Spiel mit der Geschichte Graubündens auseinander und denken über die Zukunft des Freistaats und späteren Kantons nach.

Die Bühne, ein filigraner, hölzerner Bau, steht in einer sanften, natürlich geformten Arena. Ein hohes unregelmässiges Fachwerk aus tanzenden Dreiecken trägt das offene Dach. Das Theaterhaus öffnet sich auf allen Seiten zur unberührten Landschaft.

Weitere Informationen zur Aufführung sowie Vorverkaufskarten sind erhältlich unter www.origen.ch/theater. Aufführungen ab sofort bis 12. Oktober, jeweils 18.30 Uhr.

Weitere Jubiläumsaktivitäten

Die zahlreichen Aktivitäten in allen Sprachregionen dauern weiter an und sind >hier ersichtlich.